Der letzte Tag der Rundreise gehört dem südlichen (dem griechischen) Teil von Zypern. Wir werden von einem dortigen Bus abgeholt; die Busse aus dem türkischen Teil dürfen nicht über die Grenze fahren. Auch unser Guide darf nicht mitkommen.
Für den Grenzübertritt werden unsere Reisepässe eingesammelt, und es dauert eine ganze Weile, bis wir beide Grenzposten passiert haben. Der Busfahrer wird abgelöst, und auch ein Reiseführer steigt zu. Nachdem er uns ausführlich mit seinen Ansichten zur zypriotischen Teilung vertraut gemacht hat, können wir uns der Landschaft und dem Besichtigungsprogramm widmen.
Die Umgebung wirkt sehr viel aufgeräumter und gepflegter – und dadurch auch freundlicher als der Norden der Insel.
Unser erstes Ziel ist Lefkara,
ein ganz bezauberndes Bergdorf, das für seine wertvollen
Hohlsaumstickereien berühmt ist. Sogar im Mailänder Dom findet man eine
Altardecke aus Lefkara. Noch heute sitzen die Frauen in den Gassen und fertigen ihre Handarbeiten.
Danach geht es weiter zur Hala Sultan Tekke, einer Moschee, die über dem Grab Hala Sultans, einer Tante Mohameds, errichtet wurde. Die Hala Sultan Tekke gehört zu den bedeutendsten Heiligtümern des Islam.
In der Nähe befindet sich das Agios Nikolaos ton Gaton (Heiliger Nikolaus der Katzen), das Katzenkloster (haben wir aber nicht besichtigt). Der Legende nach wurde es im 4. Jahrhundert von der Heiligen Helena, der Mutter Konstantins des Großen, gegründet. Um einer Schlangenplage Herr zu werden, setzte man hier Katzen aus. Ihre vielen Nachkommen leben zusammen mit ein paar Nonnen immer noch hier.
Die Moschee liegt am gleichnamigen Salzsee, in dem Flamingos überwintern. Ein paar sind auch jetzt schon da.
In Larnaka haben wir Zeit,
die Strandpromenade und die Gassen der Stadt zu erkunden.
Wir essen italienisch, und am frühen Nachmittag treffen wir unseren Führer wieder in der Lazaruskirche. Sie ist dem heiligen Lazarus von Bethanien geweiht, der hier 30 Jahre lang als Bischof wirkte.
Die Lazaruskirche ist eine griechisch-orthodoxe Kirche. Sie beherbergt wertvolle byzantinische
Ikonen und eine eindrucksvolle, mit Gold überzogene Ikonostase aus dem
18. Jahrhundert. Die Kirche scheint zum Alltagsleben dazu zu gehören. Es
scheint kein Problem zu sein, dass wir als Gruppe hier sitzen und unser
Guide Erklärungen abgibt, während andere Leute beten und wiederum
andere den Weg durch die Kirche als Abkürzung benutzen, um nicht
rundherum laufen zu müssen.
Die Fahrt zurück ins Hotel zieht sich sehr lang hin, auch auf Zypern gibt es eine Rushhour, und die Straßen sind verstopft.
Wir
müssen heute auch noch die Koffer packen, morgen werden wir früh abgeholt.
Um 8.30 Uhr startet unser Rückflug. Wir schaffen alles gut bis zum
Abendessen, und vor der Tür warten schon die Katzen auf uns.
=> 25. November