Heute fahren wir nach Nikosia, der letzten noch geteilten Hauptstadt in Europa. Die Landschaft ist karg – und vermüllt! Auffallend sind die vielen Bauruinen. Es macht den Eindruck, als habe es einmal einen kurzen Boom gegeben, der abrupt
auch wieder endete. Nordzypern ist arm und auf ausländische Hilfe
angewiesen, die derzeit in erster Linie aus der Türkei kommt. Es gibt
aber auch einige EU-Projekte.
Etwa ein Viertel der Bevölkerung sind Studenten. Sie kommen aus der Türkei, aber auch aus Asien und Afrika. Es gibt auffällig viele Universitäten, darunter Filialen renommierter Hochschulen z.B. aus den USA. Der Ausbildungsstandard ist hoch, gelehrt wird in Englisch.
Trotz der türkischen Prägung wirkt Nordzypern nicht fundamentalistisch islamisch, und man sieht so gut wie keine Kopftücher im Straßenbild. Selbstverständlich wird gebetet, aber der freie Tag in der Woche ist der Sonntag und nicht der Freitag.
Der
türkische Teil von Nikosia bietet sehr unterschiedliche Eindrücke. Es
gibt viele quirlige enge Gassen mit kleinen
Läden, die allerdings in erster Linie auf Touristen ausgerichtet sind.
Es gibt historische Bauwerke aus verschiedenen Zeiten, und es gibt
soziale Wohnprojekte. |
In
Nikosia gibt es einen Übergang in den griechischen Teil, und viele
Touristen schauen sich auch den anderen Teil der Stadt an. Sie kommen
mit H&M und Primarktüten wieder zurück.
Nachdem wir uns in der zentralen Markthalle umgeschaut haben, ...
... machen wir Lunchpause im Restaurant Bibliotheque. Der Sonnenschutz im Innenhof besteht aus vielen bunten Regenschirmen und blühendem Oleander und Bougainville. Man sitzt sehr schön hier, und das Essen ist gut.
Zurück im Hotel machen wir vor dem Abendessen noch einen Spaziergang am Strand entlang. Es ist
stürmisch, und das Meer ist sehr bewegt. Eigentlich ist es wunderschön
hier, … wenn nicht der Verfall (siehe oben) so deutlich wäre.